Das Medienhaus Aachen hat im Jahr 2020 einen großen digitalen Schritt nach vorne gemacht. Es ist in der deutschen Stadt Aachen und insbesondere bei den Tageszeitungen Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten aktiv.
Nele Toye, Leiterin des Leser-Erlös-Marktes, kommentiert: "Wir haben es geschafft, unseren Bestand an vollzahlenden digitalen Abonnements im Jahr 2020 zu verdoppeln und haben den Ehrgeiz, ihn 2021 noch einmal zu verdoppeln."
Das cloudbasierte Datensystem MWM Media 365 wurde 2020 implementiert und ist seit dem Sommer in Betrieb. Durch die Integration aller Informationen aus den bestehenden Systemen, zum Beispiel dem ERP "ViVa", das ein Software-Abonnement-System ist, dem CMS InterRed sowie Google Analytics, hat das Medienhaus Aachen nun ein Gerüst, einen Gesamtzugriff auf die Systeme und damit - Kundendaten.
"Redaktionsdaten und Abo-Daten waren früher zwei verschiedene Welten", erinnert sich Nele Toye. "Jetzt sind alle unsere Abläufe datengetrieben. Die Strategie des gesamten Unternehmens ist digital, denn dies ist der einzige wachsende Medienmarkt. Er wächst und hat großes Potenzial. Wie man digitale Inhalte verkauft und einen Kundenstamm aufbaut, ist ein großes Thema."
Print ist in Deutschland immer noch ein gutes Geschäft, aber trotzdem hat das Medienhaus Aachen früh die Bedeutung des digitalen Marktes erkannt. Der erste Schritt auf dem digitalen Weg wurde bereits 2013 mit der Einrichtung einer Paywall gemacht. Ein paar Jahre später experimentierte das Unternehmen auch damit, eine Zusammenfassung der regionalen und lokalen Multimedianachrichten des Tages über eine App anzubieten, für diejenigen, die morgens keine Zeit für die Kurznachrichten hatten. Die Testphase dauerte ein Jahr lang.
Was war das Ergebnis Ihrer digitalen Bemühungen? "Wir hatten keinen USP für diese neue App und zu dieser Zeit auch keine schlüssige Strategie, wie wir unsere digitalen Inhalte innerhalb der Paywall verkaufen können. Das änderte sich 2017, als wir begannen, unsere Inhalte ernst zu nehmen, indem wir strategischer vorgingen und erstmals Inhalte digital hinter der Paywall veröffentlichten."
2018 trafen sich Vertreter des Medienhauses Aachen mit MWM und 2019 wurde eine Vorstudie durchgeführt, die die bestehenden Systeme begutachtete und die zukünftige Richtung aufzeigte. Außerdem wurde ein Benchmark des digitalen Geschäfts erstellt und Empfehlungen für Produktverbesserungen und Prozesse von MWM vorgestellt. Dabei wurde auf Erfahrungen aus Skandinavien zurückgegriffen. Das Medienhaus Aachen bekam einen Überblick darüber, was zu tun ist.
Warum haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit MWM entschieden? "Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit, da MWM über Fachwissen und Erfahrungen aus dem skandinavischen Markt verfügt, der im Vordergrund steht", sagt Nele Toye. "Die Vorstudie hat uns vor allem im Bereich der Abonnements Expertise gebracht."
Daten und Einfachheit sind heute die Schlagworte im Medienhaus Aachen. Durch Berichte, die auf 80-100 Datenfeldern basieren, ändern sich die Arbeitsabläufe in den Redaktionen und im Marketing. Das Experimentieren mit verschiedenen Abo-Angeboten ist ein laufender Prozess.
"Wir schauen uns heute das Verhalten der Kunden an und haben verschiedene Angebote im Test. Wir können jetzt untersuchen, warum Kunden konvertieren und abwandern. Wie haben sie sich während des Abonnements verhalten und wie können wir sie zurückgewinnen, wenn sie abwandern."
